Die Holzdorfer Elster
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Sagen und Geschichten unserer Heimat

Der Räuberberg von Holzdorf
Zwischen Holzdorf und Bernsdorf in den „Kliesen“ liegt östlich vom Reitersteig nahe der Cremitz die „Röberberg“ (Räuberburg). Auf der ehemals rechteckigen Anhöhe, welche von einem Graben umflossen wird, soll einstmals eine Räuberburg gestanden haben. Hier sollen in der Tiefe noch große Schätze ruhen, die der Räuber einst vergraben hat. Man sagt: „Wer davon träume, müsse heimlich und unbemerkt das Haus verlassen und noch in der gleichen Nacht mit Hacke und Spaten an die Hebung des Schatzes gehen. Es dürfe ihm aber auf dem Wege dahin kein Weib bzw. Mann begegnen, sonst werde es nichts. (mündlich um 1967 erzählt, Unbekannt)


Einst fischten hier im Chremitzbach vier Frauen. Da bemerkte auf einmal eine von ihnen, wie aus einem Erlenstamme am Ufer viele Münzen in das flache Wasser fielen. Sie griff gleich danach und rief nach den anderen Frauen. Als diese hinzukamen, sahen sie nichts mehr von den Münzen. Die Finderin hielt noch drei große Stücke in der Hand. Nach drei Tagen war sie aber tot. (mündlich um 1967 erzählt, Unbekannt)

Der Töpferweg
Einem dahinziehenden Wanderburschen soll es auf dem Töpferweg schlecht ergangen sein. Er fluchte und schimpfte laut über das naßkalte Wetter, das es nur so durch den nächtlichen Wald schalte. Mit einmal wurde sein Rückentornister von etwas Unsichtbarem kurz angehoben und wieder fallengelassen. Der Wanderbursche drehte sich um, sah aber niemanden. Er hatte das Gefühl, dass der Tornister immer schwerer werde. Er schimpfte lauthals über den ihm gespielten Schabernack. Wieder hob etwas den Tornister an und der wurde noch schwerer. Das alles geschah sechsmal. Der Handwerksbursche bekam das Grausen; er schwitzte und die Riemen des Tornisters schnitten tüchtig in die Schultern. Nun fing der Bursche vor Angst zu rennen an, um aus dem Wald herauszukommen und nach Schweinitz in eine Herberge zu gelangen. Als er aus dem Wald heraus war, wurde der Tornister wieder merklich leichter. Eine Stimme rief ihm aus dem Dunklen nach: „Danke für das Tragen“ und lachte. Der Bursche traute sich nicht, abzuschnallen und nachzusehen. Als er im Morgengrauen in der Herberge anlangte, erzählte er dem Wirt alles, was geschehen war. Im Tornister aber lagen oben auf den übrigen Sachen sechs Goldstücke. (Unbekannt)


Quellen:

Dorfchronik

Bearbeitungsstand: 03.06.2025
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